Rosenkranzmonat Oktober
Liste der Flittarder Pfarrer nach der Chronik von Opladen.
Johann Philipp Klein aus Hetzenholz, Pfarre Much, ein Jahr
Kaplan zu Hochkeppel, sodann 8 Jahre Pfarrer in Neuhonrath, hierauf 9
Jahre und 5 Monate Pfarrer in Paffrath und am 2. August 1842 Pfarrer in
Flittard. Er hat eine druckfertige Chronik hinterlassen, die
auf sicherer Grundlage beruht. Weiter hat er allerlei Forschungen
gemacht, die bis in die ältesten Zeiten reichen. Umfangreiches Material
über alle Vorkommnisse hat er aufgezeichnet. Er starb am 19. Mai 1883.
1856 - 57 ist das heutige Pfarrhaus errichtet worden.
Von 1883 bis 1887 war Rektor Schmitz aus Stammheim Pfarrverwalter in
Flittard.
Geboren: 29.09.1800, gestorben: 19.05.1883
Er war 2.9.1864 in Kirchheim bei Münstereifel als Sohn der
Eheleute Franz Wilhelm Firmenich und Margarethe geb. Eschweiler geboren
und empfing die Priesterweihe am 24. August 1889 in Köln. Zuerst als
Kaplan in Gürzenich und in St.Severin in Köln übernahm er nach
sechsjähriger Tätigkeit als Pfarrer in Maubach die Pfarrstelle in
Köln=Flittard, wo er 17 Jahre lang wirkte. Seine letzte Stelle als
Pfarrer in Marienweiler mußte er nach neunjähriger Tätigkeit verlassen,
da ein hartnäckiges Leiden ihn zwang, am 4. November 1931 in den
Ruhestand zu treten. Er erwählte Frielingsdorf im bergischen Lande
zu seinem Wohnsitz, weil es ihm dort möglich war, nach Kräften in
der Seelsorge auszuhelfen. Die letzte Feier an der er teilnahm, war die
Erstkommunionfeier am Weißen Sonntag 1932. Schon zwei Tage später,
am 5. April, erlöste ihn der Tod von vielfachen Leiden an Leib und
Seele.
Pfarrer Firmenich war ein überaus treuer und eifriger Priester
Gottes , schlicht und einfach in seinem Wesen, voll Liebe zu Gott
und den unsterblichen Seelen, denen er bis zur letzten Lebensstunde
diente. An seinem Grabe trauern 4 Schwestern, 1 Bruder und die
übrigen Anverwandten mit den Vielen, denen er Lehrer, Priester und
Hirt sein konnte und empfehlen die liebe Seele dem hl. Opfer der
Priester und dem frommen Gebete der Gläubigen, damit Gott der
Herr ihm schenke den
e w i g e n F r i e d e n6.1
Kölner Lokalanzeiger Nr. 104 vom Freitag, 15.4.32
8. 13.
Am verflossenen Montag wurde in M a r i a w e i l e r (krs Düren) der
seit 4. November 1931 im Ruhestand lebende Pfarrer Wilhelm
F i r m e n i c h zur letzten Ruhe bestattet. Obschon er seit seiner
Pensionierung sich nach Frieligsdorf bei Wipperführt zurückgezogen
hatte, wollten doch die Bewohner von Mariaweiler nicht zulassen, daß
ihr ehemaliger Pfarrer außerhalb seiner letzten Amtstätigkeit sein
Grab finden solle. Der Verstorbene war ein seinen 43 Priesterjahren u.
a. auch in Köln, St. S e v e r i n, als Kaplan und 1905 bis 1922 in
K ö l n = F l i t t a r d als Pfarrer tätig.
In den Jahren seiner Wirksamkeit hat diese letzte Gemeinde wohl die
durchgreifendste Umgestaltung seit ihrem fast tausendjährigen Bestehen
erlebt. Die Ausdehnung der jetzigen I. G. Farbenindustrie Leverkusen sog
immer mehr ländliche Betriebe auf und machte aus kleinen Landwirten
Fabrikarbeiter. Das zu Flittard gehörige Rektorat S t a m m h e i m
wurde eine selbständige Pfarre. Durch die Eingemeindung nach Köln
(1914) verlor sein Wirkungsort noch schneller den Charakter eines
Dorfes, um den eines Großstadtvorortes anzunehmen. Der Krieg, die
furchtbare Explosion bei den Farbenfabriken mit ihrer verheerenden
Wirkung für seine Pfarre, die Inflation beschleunigten das Tempo der
Veränderung sowohl in der äußeren Struktur als auch in den
seelsorglichen Bedürfnissen seiner Gemeinde.
An der Verantwortung, die ihm aus der Bewältigung all dieser
Aufgaben erwuchs, hat er seelisch sehr schwer getragen. Unter
ihm entstanden der kath. Arbeiterverein und Mütterverein. Nicht
als ob er die Belange der Seelsorge durch Organisieren hätte
meistern wollen. Bei ihm waren die übernatürlichen Kräfte des
Glaubens und des Gebetes und nicht zuletzt des Leidens in seine
Pastoration in einer Weise eingebaut, daß seine Pfarrkinder ihn
nicht immer verstanden haben.6.2